Verborgene Schätze in den österreichischen Alpen

Verborgene Schätze in den österreichischen Alpen

Die österreichischen Alpen sind weltberühmt für ihre atemberaubenden Landschaften, exzellenten Skigebiete und malerischen Dörfer. Während Millionen von Touristen jährlich bekannte Orte wie Hallstatt, Kitzbühel oder den Großglockner besuchen, gibt es zahlreiche versteckte Perlen, die noch weitgehend unentdeckt geblieben sind. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige dieser verborgenen Schätze vor, die abseits der ausgetretenen Pfade liegen und authentische Alpine Erlebnisse bieten.

1. Der Grüne See im steirischen Tragöß

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Dieses Naturwunder ist ein saisonales Phänomen, das nur im Frühjahr erlebt werden kann. In den Wintermonaten ist es ein kleiner, unscheinbarer See, umgeben von einer Parklandschaft. Wenn jedoch im Frühling der Schnee auf den umliegenden Bergen schmilzt, füllt sich das Becken mit kristallklarem, smaragdgrünem Wasser und verwandelt die Parkwege, Bänke und Brücken in eine surreale Unterwasserlandschaft.

Der See erreicht im Mai oder Juni seinen höchsten Stand und bietet dann ein magisches Farbenspiel. Die beste Zeit für einen Besuch ist von Mitte April bis Anfang Juni. Obwohl das Schwimmen und Tauchen mittlerweile zum Schutz des empfindlichen Ökosystems verboten ist, lohnt sich ein Spaziergang um den See allemal, um dieses einzigartige Naturschauspiel zu bewundern.

2. Das Villgratental in Osttirol

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Das Villgratental in Osttirol ist eines der letzten unberührten Alpentäler Österreichs. Hier ticken die Uhren noch anders – keine Skilifte oder Massentourismus haben dieses idyllische Tal erreicht. Stattdessen findet man hier traditionelle Bauernhöfe, urige Almhütten und eine Berglandschaft, die zum Wandern und Entdecken einlädt.

Im Winter bietet das Tal exzellente Möglichkeiten für Skitouren und Schneeschuhwanderungen in völliger Stille und unberührter Natur. Im Sommer können Wanderer auf gut markierten Wegen die einzigartige Alpenflora und -fauna entdecken oder einfach die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen. Die traditionelle Holzarchitektur und die handwerklichen Traditionen, die hier noch lebendig sind, machen jeden Besuch zu einer Zeitreise.

3. Der Lünersee im Rätikon

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Während viele Touristen den Bodensee besuchen, bleibt der auf 1.970 Metern gelegene Lünersee in Vorarlberg oft unbeachtet. Dieser türkisfarbene Bergsee am Fuße der imposanten Schesaplana, dem höchsten Berg des Rätikon, ist ein wahres Naturjuwel. Der natürliche See wurde durch einen Staudamm erweitert, hat aber nichts von seiner Schönheit eingebüßt.

Eine Seilbahn bringt Besucher vom Brandnertal hinauf zum See, wo ein Rundweg von etwa zwei Stunden um den See führt. Für ambitioniertere Wanderer dient der Lünersee als Ausgangspunkt für Touren zur Schesaplana oder entlang des Rätikon-Höhenwegs. Im Sommer kann man hier sogar baden, wenn auch das Wasser selbst an heißen Tagen erfrischend kühl bleibt. Die Douglasshütte am Seeufer bietet traditionelle österreichische Küche mit einem atemberaubenden Panoramablick.

4. Das Tote Gebirge und der Almsee

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Das Tote Gebirge, ein ausgedehntes Karstgebirge an der Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark, ist trotz seiner beeindruckenden Landschaft erstaunlich wenig besucht. Die karge, mondähnliche Karstlandschaft auf dem Hochplateau kontrastiert mit den dichten Wäldern und idyllischen Seen in den Tälern.

Der Almsee am nördlichen Rand des Gebirges ist ein besonders malerischer Ort, der in einer unberührten Waldlandschaft eingebettet liegt. Der klare Bergsee spiegelt die umgebenden Berggipfel wie ein natürlicher Spiegel wider. Zahlreiche Wanderwege führen vom See aus in das Tote Gebirge, vom einfachen Spaziergang bis zur anspruchsvollen Bergtour. Die Region ist auch ein Paradies für Höhlenforscher, mit über 1.500 bekannten Höhlen im Karstgestein.

5. Das Lesachtal in Kärnten

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Das Lesachtal, oft als „das ursprünglichste Tal Europas" bezeichnet, liegt abgeschieden im äußersten Westen Kärntens an der Grenze zu Südtirol. Hier hat sich eine traditionelle Lebensweise erhalten, die anderswo längst verschwunden ist. Das Tal ist bekannt für seine gut erhaltenen Holzhäuser, handwerklichen Traditionen und die regionale Küche, die hauptsächlich aus lokalen Produkten zubereitet wird.

Der Fluss Gail, der durch das Tal fließt, bietet im Sommer Möglichkeiten zum Rafting und Kajakfahren. Die umliegenden Berge laden zu Wanderungen ein, die oft zu kleinen, familiengeführten Almen führen, wo selbstgemachter Käse und andere regionale Spezialitäten angeboten werden. Im Winter verwandelt sich das Tal in ein ruhiges Schneeparadies, ideal für Langläufer und Schneeschuhwanderer, die die Stille der Natur schätzen.

6. Der Hochschwab und die Voisthalerhütte

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Das Hochschwabmassiv in der Steiermark ist ein beeindruckendes Gebirge, das trotz seiner relativen Nähe zu Graz oft übersehen wird. Die alpine Landschaft mit ausgedehnten Hochplateaus, schroffen Gipfeln und saftigen Almwiesen bietet perfekte Bedingungen für Wanderer und Bergsteiger aller Erfahrungsstufen.

Die Voisthalerhütte, spektakulär am Rand einer Felswand gelegen, ist ein besonderer Geheimtipp. Der Weg dorthin führt durch abwechslungsreiche Landschaften und wird mit einem atemberaubenden Panoramablick belohnt. Die Hütte selbst ist bekannt für ihre herzliche Gastfreundschaft und die ausgezeichnete traditionelle Küche.

Im Frühjahr verwandeln sich die Hochebenen des Hochschwab in ein Blumenmeer, wenn unzählige Alpenpflanzen zu blühen beginnen. Für Naturliebhaber und Fotografen ist dies die perfekte Jahreszeit für einen Besuch.

Praktische Tipps für Ihre Entdeckungsreise

Tipps Icon
  • Beste Reisezeit: Die meisten dieser versteckten Perlen sind von Mai bis Oktober am besten zu besuchen, wenn die Wanderwege schneefrei sind. Der Grüne See ist allerdings im Frühling am spektakulärsten.
  • Unterkunft: In allen genannten Regionen finden Sie kleine, familiengeführte Pensionen und Gasthöfe, die oft ein authentischeres Erlebnis bieten als große Hotels.
  • Anreise: Für die meisten dieser abgelegenen Orte empfiehlt sich ein Mietwagen, da die öffentlichen Verkehrsverbindungen begrenzt sein können. Für umweltbewusstere Reisende bieten Österreichs ausgezeichnete Bahnverbindungen jedoch Zugang zu regionalen Bussen, die viele dieser Gebiete erreichen.
  • Ausrüstung: Selbst im Sommer kann das Wetter in den Alpen unberechenbar sein. Packen Sie immer warme Kleidung, Regenschutz und geeignetes Schuhwerk ein.
  • Respekt für die Natur: Diese Orte sind teilweise deshalb so besonders, weil sie vom Massentourismus verschont geblieben sind. Bitte hinterlassen Sie keine Spuren und respektieren Sie die lokale Kultur und Umwelt.

Fazit

Die österreichischen Alpen bieten weit mehr als die bekannten Postkartenmotive und Touristenhochburgen. Wer bereit ist, abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern, wird mit unberührter Natur, authentischen kulturellen Erlebnissen und unvergesslichen Eindrücken belohnt. Diese verborgenen Schätze ermöglichen einen Einblick in ein Österreich, das vom Massentourismus noch weitgehend unberührt geblieben ist und seine ursprüngliche Schönheit und Traditionen bewahrt hat.

Planen Sie Ihre nächste Reise zu einem dieser Geheimtipps und erleben Sie die österreichischen Alpen von ihrer authentischsten Seite. Unser Team steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre maßgeschneiderte Reise zu diesen verborgenen Schätzen zu organisieren.

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